Ein sehr dichtes Jahr, welches gefühlsmässig in unverändertem Eilzugtempo seinem Ende entgegenspurtet. Und doch ist es ja nicht das Jahr, sondern oft wir, die wir uns mit dieser Eile umgeben. Denn das Jahr selbst, es entschleunigt sich und bereitet sich auf die Winterruhe vor. Wie schön wäre es, wenn wir uns das natürliche Tempo wieder erlauben könnten – im Einklang mit der Natur erwachen, erschaffen, ernten und ruhen.
So ist es wichtig, dass wir uns ab und zu aus der Hektik nehmen, uns uns selbst widmen uns selbst zärtlich umarmen und uns in vergebender Stille üben. Diese kühleren Monate sind auch eine schöne Zeit um aufzuarbeiten, seinen Rucksack mal wieder zu öffnen und zu schauen, was da noch für Steine angeguckt werden möchten.
Das Herzkästchen
Wenn ihr emotional erschütternde und berührende Erlebnisse habt oder Traumen erlebt, wo fühlt ihr diesen Schmerz? Der Stamm der Oneida hat dafür folgende überlieferte Erklärung:
«Als der Schöpfer den Mann und die Frau erschuf, machte er uns perfekt. Als er uns dann so betrachtete, kreierte er noch einen kleinen Hohlraum im Bereich zwischen unseren Lungen, unserer Wirbelsäule und unserem Herz. Dann überlegte er, was er damit tun könnte. «Ah, ich weiss!», sagte er. «Ich werde da für jeden Menschen ein kleines Herzkästchen platzieren. Dieses Herzkästchen wird die Quelle der Liebe einer Person für andere Menschen und für mich, den Schöpfer sein, und es wird auch der Ort sein, wo Menschen ihre Traumen und schweren Emotionen für ein paar Tage aufbewahren können, bevor sie bereit sind, mir diese weiterzugeben.».
Darauf entgegnete der Schöpfer: «Hört alle zu. Das was ich euch nun sage, ist sehr wichtig, also passt gut auf: Ihr seid meine Kinder und ich liebe euch, und so gebe ich euch Freien Willen. Ihr habt die Freiheit zwischen Positivem und Negativem zu wählen; denkt daran, dass ihr niemandem erlaubt, euch das je wegzunehmen, denn ich werde dies euch immer zugestehen. Aber ich rate euch, dass ihr euch auf das Positive konzentriert und das Negative mir übergebt.
Nun musste der Schöpfer bald feststellen, dass, wenn wir mal etwas in das Herzkästchen abgelegt haben, es fast Dynamit braucht, es da wieder rauszuholen. Es ist unser Müll und da halten wir uns mit allem was wir haben daran fest, egal was uns das antut.
Wir Menschen tendieren dazu, zuviel Gepäck – Wut, Schuld, Scham und Schmerz – festzuhalten. Wir neigen dazu, unseren Schmerz und unsere Sorgen über den Verlust von Freunden oder Familienmitgliedern drinnen zu lassen. So halten wir auch an anderen Verlusten im Leben fest, wie dem Verlust von Geld oder sonstigen materiellen Dingen. Der kleine Raum, den uns der Schöpfer gab, war eigentlich dazu gedacht, unsere Verletzungen kurzzeitig abzulegen; nur so lange, bis wir bereit waren, diese gehen zu lassen. Aber wir Menschen stopfen immer mehr Verletzungen und Traumen in das Herzkästchen, bis wir entweder vom Leben lernen oder sterben. Ja wir tragen dieses Gepäck oft über mehrere Leben, wenn wir nicht lernen, loszulassen…»
Dies ein weiterer Ausschnitt aus dem wunderbaren Buch «The Making of a Healer» von Russel FourEagles. In den folgenden Abschnitten erklärt Russel, wie das Anschwellen des Herzkästchens immer mehr körperliche Probleme verursacht, da das Kästchen ja nur beschränkten Raum zur Verfügung hat und so dann auf Herz, Lunge und Wirbelsäule zu drücken beginnt. Wir müssen dann von unserer eigenen Körper- und Zellenergie stehlen, um die Wände des Kästchens zu verstärken. Was das eine Problem lindert, aber dafür neue körperliche Beschwerden schafft.
In der überlieferten Tradition der Oneida gibt es zum Glück eine wunderbare Zeremonie, um sich des Inhalts des Kästchens anzunehmen:
Die Oneida Feuerzeremonie
Wie in einer alten Juke Box haben wir in unserem Herzkästchen einen ganzen Stapel mit 45er Singles, in der jede Schallplatte ein schwieriges emotionales Erlebnis darstellt. In dieser Zeremonie geht es darum, zu vergeben, den Stapel von Singles zu nehmen und eine Schallplatte nach der anderen anzusehen und dann dem Schöpfer zu übergeben.
Zur Zeremonie gehört auch eine Atemmeditation, in der es darum geht, nicht mehr Gebrauchtes in Mutter Erde zu atmen.
Ich möchte euch die Gelegenheit bieten, an einer solchen Feuerzeremonie teilhaben zu können und würde gerne regelmässig bei mir zu Hause in einer Gruppe von max. 6 Leuten eine solche anleiten. In alter Tradition werde ich dies kostenlos anbieten.
Eine Idee ist, dies vielleicht zweimonatlich an einem Sonntag Nachmittag durchzuführen. Die Zeremonie dauert vielleicht 1 1/2 bis 2 h. Man könnte bei Bedarf danach noch etwas Mitgebrachtes teilen und etwas zusammensein, bevor jeder wieder seines Weges geht.
Es können einige Zeremonien notwendig sein, um seinen Stapel abzuarbeiten. Ihr könnt die Zeremonie – nachdem ihr den Ablauf kennengelernt habt – dann auch gut für euch alleine durchführen, wenn ihr das möchtet.
Solltet ihr interessiert sein, schreibt mir doch eine kurze Mail mit dem Betreff «Feuerzeremonie», dann kann schauen, wann wir das machen können.
Ouija – Hexenbrett
Bald kommt der zweite Teil des Horror-Filmes «Ouija» im Kino. Ihr kennt vielleicht dieses «Spiel», welches besonders Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr beliebt war. In einer Séance bei schummrigen Kerzenlicht, hofft man auf Kontakt und Nachrichten aus dem Jenseits, von Geistern und Verstorbenen.
Auch wenn man nicht an die unsichtbare Welt glaubt, so übt dieses «Spiel» doch für viele einen gewissen Anreiz aus. Für all diejenigen, die mit dem Gedanken spielen, so einen «Partygag» mal auszuprobieren, möchte ich etwas von Goethe auf den Weg geben:
«Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los.»
Ja, auch wenn man nicht dran glaubt, kann man sich mit dieser Geschichte Übles ins Haus und Körper holen. Solltet ihr jemanden kennen, der mit dem Ouija herumgespielt hat und seit dem vielleicht vermehrt Probleme im Leben hat, Schlechtes zustösst, emotional verändert scheint oder gesundheitliche Probleme bekommen hat, dann wisst ihr ja, wen ihr anrufen müsst 😉