Schamanismus – Schamanische Heilarbeit für Mensch & Tier
Ein Weg des Erinnerns und der Erneuerung
Schamanismus ist eine der ältesten Heiltraditionen der Menschheit. In unterschiedlichsten Formen wurde er über Zehntausende von Jahren auf allen Kontinenten praktiziert. Im Kern liegt das Verständnis, dass alles lebendig, miteinander verbunden und von Geist durchdrungen ist. Wenn Krankheit, Trauma oder Ungleichgewicht dieses Netz stören – in einem Menschen, einem Tier, einer Familie oder einem Ort – setzt schamanische Arbeit genau dort an, um Harmonie und Ausrichtung mit dem größeren Ganzen wiederherzustellen.
Was ist Schamanismus?
Das Wort Schamane stammt von den tungusischen Völkern Sibiriens und bezeichnete einen Heiler, Seher oder spirituellen Mittler – jemanden, der «im Dunkeln sieht». Ein Schamane begibt sich traditionell in veränderte Bewusstseinszustände, um Informationen, Heilung oder Führung für andere zu erlangen. Diese Reisen sind keine Symbolik oder Fantasie, sondern reale Erfahrungen in erweiterten Bewusstseinsräumen. Sie erfordern Disziplin, Fokus und die Unterstützung helfender Geister – oft in Form von Tieren, Ahnen oder Lichtwesen.
Obwohl sich Rituale und Kosmologien kulturell unterscheiden, bleiben viele Kernelemente gleich: die Fähigkeit, nicht-alltägliche Wirklichkeiten zu betreten, mit Geisthelfern zu arbeiten, verlorene Seelenanteile oder Kraft zurückzuholen, Fremdenergien zu entfernen und andere durch Krisen und Wandlungsprozesse zu begleiten.
Begriffe und Integrität
Aus Respekt vor der Tradition nenne ich mich nicht Schamane. In indigenen Kulturen war das kein Titel, den man sich selbst gab. Er wurde von der Gemeinschaft verliehen – oft nach Jahren der Initiation, des Dienstes und der Anerkennung. Ein wahrer Schamane würde sich niemals selbst so bezeichnen.
Ich sehe mich als schamanisch Praktizierenden – jemanden, der in den grundlegenden Praktiken dieses Weges geschult wurde, ihn mit Achtung, Verantwortung und im Dienst der Heilung geht. Meine Ausbildung erhielt ich in England bei Simon Buxton, dessen Arbeit ursprünglich mit der von Michael Harner gegründeten Foundation for Shamanic Studies (FSS) verbunden war. Harners «Core Shamanism» destillierte universelle Methoden traditioneller schamanischer Kulturen und machte sie für die moderne westliche Welt zugänglich.
Simon verliess die FSS später, um seine eigene, sich entwickelnde Arbeit weiterzuführen – in dem Wissen, dass eine lebendige Tradition wachsen und sich wandeln darf. Auch ich glaube: Schamanismus ist keine starre Form. Er lebt durch Erfahrung, nicht durch Dogma.
Heute wird der Begriff «Schamane» vielfach verwendet – oft oberflächlich. Vieles, was in Wellness- oder esoterischen Szenen als «schamanisch» gilt, entbehrt Tiefe, Initiation oder echter Verbindung zum Geist. Es ist mir wichtig, dies anzusprechen – nicht wertend, sondern klärend. Diese Arbeit berührt Seelen. Sie wirkt mit Energien und Ebenen, die Menschen tief prägen. Sie verdient Respekt und Kompetenz.
Der schamanische Ruf und die Krise der Initiation
In vielen traditionellen Kulturen wird der Weg des Schamanen nicht gewählt – er wählt den Menschen. Der «Ruf» zeigt sich oft in Form einer tiefgreifenden Krise: körperliche Krankheit, schwere Depression, Nahtoderfahrung, seelischer Zusammenbruch oder überwältigende Visionen. Was aus der Sicht moderner Psychiatrie wie eine psychische Störung wirken mag, wird im schamanischen Verständnis als spirituelle Notlage gesehen – ein Riss in der inneren Ordnung, der Transformation verlangt, nicht Unterdrückung.
Der Psychiater und Bewusstseinsforscher Roger Walsh beschreibt in seinem Aufsatz «The Making of a Shaman» dieses Phänomen als eine Entwicklungskrise: den Zusammenbruch des alten Selbst, gefolgt von einer langsamen und oft schmerzhaften Neuordnung von Identität, Sinn und innerer Struktur. In Kulturen, die diese Zustände als initiatorisch verstanden, wurde der Mensch in der Krise begleitet und gehalten. Heute bleiben viele allein, unverstanden oder werden in einen Zustand der Gefühllosigkeit medikamentös versetzt.
Nicht jede Krise ist eine Berufung. Doch wer eine solche Erfahrung mit innerer Klarheit, heilsamen Gaben und der Bereitschaft, anderen zu dienen, durchlebt, steht oft am Beginn eines Weges – eines Lebensweges, auf dem Heilung nicht nur für einen selbst geschieht, sondern auch für jene, zu deren Begleitung man gerufen wird.
Meine Art zu arbeiten
Meine Arbeit basiert auf traditionellem Wissen und direkter Erfahrung. Sie umfasst Kernmethoden wie Seelenrückholung, Kraftwiederherstellung und Reinigung von Fremdenergien. Doch ich habe auch gelernt: Selbst heilige Methoden müssen sich wandeln, um lebendig zu bleiben.
Manche Vorgehensweisen – gut gemeint – können ungewollt neue Belastungen erzeugen. Zum Beispiel fragt man in klassischen Seelenrückholungen oft, warum sich ein Anteil abgespalten hat. Das kann traumatische Bilder hervorrufen. Doch oft ist das «Warum» für die Heilung gar nicht mehr relevant – und neue Geschichten können alte Wunden vertiefen.
Ich konzentriere mich auf das Wesentliche: Die verlorene Energie zurückbringen und integrieren – ohne Dramatik, ohne Retraumatisierung. Heilung soll erleichtern, nicht belasten.
Ich vertraue dem Geist. Manchmal geschieht das Wesentliche in Minuten. Ich dehne nichts unnötig aus. Ich höre, öffne den Raum – und lasse geschehen. Nicht von mir, sondern durch mich.
Die helfenden Spirits
Ich arbeite in Zusammenarbeit mit Spirits, Verbündeten und helfenden Kräften, die im Dienst des Lichts stehen. Manche zeigen sich als Tiere, andere als Naturwesen oder mystische Wesen, als Göttinnen und Götter aus verschiedenen Kulturen und Zeiten, als Engel, Christusenergie oder als aufgestiegene Lehrerinnen und Lehrer aus alten Zeiten oder aus vergangenen Leben – meinen eigenen oder denen der Klientin oder des Klienten. Ich kontrolliere nicht, wer erscheint, und ich rufe nichts aus dem Ego oder dem eigenen Willen heraus. Ich öffne den Raum, lade das Licht ein und lausche. Was darüber hinaus geschieht, ist die Arbeit der Spirits – nicht meine.
Jede Sitzung ist so einzigartig wie der Mensch, der sie empfängt. Ich stelle mich als Gefäss zur Verfügung – ein hohles Rohr, durch das die Spirits und helfenden Kräfte wirken können. Manchmal geschieht dies durch Worte in der Alten Sprache, manchmal durch Heilgesänge oder Töne, die den Prozess und die Heilung unterstützen. Ich folge dem, was sich zeigt – mit Präsenz, Vertrauen und Offenheit.
Fernsitzungen wirken oft ebenso tief wie direkte. Ich arbeite mit Hunden, Katzen, Pferden und anderen Gefährten – respektvoll, einverständlich und in Rückbindung an ihre geistige Essenz.
Vertrauen und Entwicklung
Ich ehre meine Lehrer und Wege. Doch ich weiss auch: Lehren dürfen nicht zu Käfigen werden. Echte schamanische Praxis erfordert Beweglichkeit, Kreativität und Demut. Sie entsteht im Zusammenspiel mit dem Unsichtbaren. Was früher wirkte, ist nicht automatisch heute das Richtige.
Was sich nicht bewegt, stirbt. Darum lasse ich Methoden los – selbst geliebte – wenn der Geist mir einen direkteren Weg zeigt. So bleibt die Arbeit kraftvoll. Sie wird echt. Sie wird lebendig durch uns.
Ich gehe diesen Weg nicht allein. Jede Heilung ist ein Zusammenspiel – mit dir, mit dem Geist und mit dem alten Wissen, das in den Knochen der Erde ruht.